Genussorte im Regierungsbezirk Oberfranken

PRETZFELD

Fruchtiger Fortschritt

Sieht toll aus, die Fränkische Schweiz mit ihren Felsformationen und Hügeln. Nur: Für die Landwirtschaft ist das Klima zu trocken, in den Karstgebieten gibt es zu wenig Wasser. Zum Glück fanden die Pretzfelder eine Lösung: In dem Genussort dreht sich alles um die Kirsche

RUNDE SACHE

Willkommen im größten geschlossenen Anbaugebiet Europas für Süßkirschen! Zur Erntezeit pflückt man hier riesige Mengen von Kirschen, die schnell an den Mann gebracht werden müssen. Immerhin 20 Prozent werden so verarbeitet, dass die Pretzfelder und Besucher auch im Rest des Jahres etwas davon haben.

Da sind zum Beispiel die Kirschkonfitüre und der Kirschlikör, wie er von der „Zeissler Eventgastronomie“ im Ort hergestellt wird. Oder der Kirschsaft und der Öko-Apfelsaft vom Obstmarkt Pretzfeld von Manuel Rauch.

Weitere, ungewöhnlichere Spezialitäten, die das ganze Jahr über zur Verfügung stehen, sind die schwarzen Walnüsse von „Dipak Sapré“. Sie sind beliebt als Rohstoff für die Spitzengastronomie.

Aber am schönsten zeigt sich Pretzfeld zur Blüte- und Erntezeit. Gerade während der Blüte lohnen sich lokale Angebote wie die Kirschblütenwanderung oder die Brennobstwanderung. Und wenn dann auf dem Höhepunkt der Kirschernte Mitte Juli im Kellerwald der Gemeinde das alljährliche fränkische Kirschenfest stattfindet, lässt sich die Genussregion besonders gut erleben.

Lage

Pretzfeld liegt zwischen Bamberg und Erlangen im Landkreis Forchheim, an der Bahnstrecke von Forchheim nach Ebermannstadt. Der Genussort in Oberfranken befindet sich am Eingang zum Trubachtal, einem der schönsten Täler der Fränkischen Schweiz. Schon von Weitem fällt der Turm der Dorfkirche auf. Die Pfarrkirche St. Kilian wurde im 18. Jahrhundert im Stil des späten Barock erbaut.

EDELBRENNER (Bild oben links)

200.000 Süßkirschenbäume gedeihen auf insgesamt 1.700 Hektar um den Ort Pretzfeld herum. Hauptblütezeit ist von Mitte April bis Anfang Mai. Wo so viele Früchte wachsen, sind die Brenner nicht weit. Johannes Haas stellt in seiner „Edelbrennerei Haas“ durch langsame und schonende Destillation besondere Brände und Geiste her. Neben verschiedenen Kirschsorten verarbeitet er auch weitere einheimische Früchte. Seit 1901 pflegt seine Familie das Handwerk und kultiviert zudem alte Sorten. Die Brennerei bietet Führungen mit Verkostung an.

GENUSSGRUPPE (Bild oben rechts)

Viele Produkte werden hier aus der Kirsche gewonnen. Schwarze Walnüsse sind eine weitere Spezialität. Dazu gibt es im Ort an Festtagen, etwa Kirchweih, ein „Küchla“, hier zubereitet von der „Zeissler Eventgastronomie“. Zeissler pflegt kulinarische Traditionen, die hin und wieder „aufgefrischt“ werden, etwa durch „Fränkische Pizza“, belegt mit „Zwetschgenbames“, einem Rinderschinken.