Genussorte im Regierungsbezirk Mittelfranken

NÜRNBERG

Markante Metropole

Viele moderne Großstädte sehen heute durch die Globalisierung gleich aus – und schmecken auch ähnlich. Nürnberg hat es geschafft, seinen ganz eigenen kulinarischen Charme zu erhalten. Dank einer ziemlich kleinen und einer recht großen Spezialität

HOCHGENUSS

Champagner, Parmaschinken, Krimsekt: Es gibt nicht viele Lebensmittel, die direkt mit einem Ort oder einer Region verbunden sind. Wer kennt die Stadt, die gleich zwei Mal als Namensgeber für eine Spezialität dient? Es ist die zweitgrößte Metropole Bayerns mit seiner Nürnberger Rostbratwurst und seinen Nürnberger Lebkuchen. Die Bratwürste sind kurz und werden in der Mehrzahl geordert. Der „normale“ Nürnberger Oblatenlebkuchen dagegen ist eher groß, aber so lecker, dass Besucher oft mehr als einen verspeisen.

Hauptgrund der hohen Qualität sind Fleiß und Erfindungsreichtum der Nürnberger Metzger und Bäcker. Aufgrund der guten Lage an den Handelsstraßen hatten sie schon im Mittelalter Zugang zu exotischen Gewürzen. Aus diesen Rohstoffen entwickelten sie neue Rezepturen. Nürnberg darf sich wohl der ältesten Lebensmittelkontrolle rühmen, festgehalten im Wandelbuch von 1300. Seit August 2003 sind die Nürnberger Rostbratwürste und bereits seit 1996 der Nürnberger Lebkuchen mit dem Europäischen Schutzsiegel g.g.A. (geschützte geografische Angabe) ausgezeichnet.

Lage

Die größte Stadt Frankens ist das Zentrum Nordbayerns, verkehrstechnisch perfekt angebunden und liegt ideal, um von hier aus Trips zu unternehmen in die Städte der Region oder die angrenzenden Naturgebiete wie Fränkische Schweiz oder das Fränkische Seenland. Die Zahl und Qualität von Museen und Kulturdenkmäler in der Stadt ist überwältigend.

SPITZENMÄSSIG (Bild oben links)

Mehr Erfahrung geht nicht: Werner Behringer war lange Jahre Herr über Deutschlands älteste Weinstube von 1498, dem „Goldenen Posthorn“, sowie dem „Bratwursthäusle“ und „Bratwurstglöcklein“, beide mit Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert. Heute hat er das Zepter an den Nachwuchs übergeben – packt aber natürlich immer mal wieder selber an, wenn die Besucherzahlen Spitzenwerte erreichen. Das„Goldene Posthorn“ am Platz vor der Kirche St. Sebald war übrigens das Stammlokal des Nürnberger Malers Albrecht Dürer.

LEBKUCHEN (Bild oben rechts)

Die Spezialität kauft man vor Ort in einer der Nürnberger Lebküchnereien, etwa bei „Wicklein“, wo sie noch heute handwerklich hergestellt wird. Dazu wird sie von industriellen Herstellern wie „Lebkuchen Schmidt“ in alle Welt exportiert. Elisenlebkuchen sind die Luxusvariante. Sie enthalten mindestens 25 Prozent Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse.