Genussorte im Regierungsbezirk Oberfranken

HOF

Die Wurst-Botschafter

Wenn ein Hofer in der Ferne über seine Stadt in Oberfranken spricht, trauert er meist einer besonderen Genusstradition nach: dem „Wärschtlamo“. Was macht dieser „Würstchenmann“ in dem Genussort genau – und wieso ist er so beliebt?

FLEISCHREICH

Früher liefen die „Wärschtlamänner“ mit ihren Kesseln herum und verkauften Würste.  Die Tradition der Wurstverkäufer reicht etwa 150 Jahre zurück. Ein noch heute existierender Fleischbetrieb kam damals auf die Idee, einen Mitarbeiter in der Stadt mit „heißen Hofern“ auf Tour zu schicken. Zur typischen Berufsbekleidung der Männer gehören die lederne Jacke, eine weiße Schürze und die flach gedrückte Patschkappe. Als weiteres Erkennungszeichen dienen der Messingkessel und der Korb für Brötchen. Die „Wärschtla“ werden nicht im Wasser heiß gemacht, sondern im Dampf erhitzt.

Eine weitere Spezialität ist die Hofer Rindfleischwurst wie sie etwa von der Metzgerei „Herpich“ produziert wird. Die streichfähige Rohwurst erhält ihren Geschmack durch Kalträuchern. Typisch ist die kräftige rote Farbe. 2011 wurde die „Hofer Rindfleischwurst“ in das europäische Register regionaltypischer Spezialitäten aufgenommen.

In der Stadt und im Landkreis Hof gibt es außerdem unglaubliche 34 Metzger und 36 Bäcker – sowie einige Brauereien. Dazu kommt eine große Zahl an Direktvermarktern.

Lage

Hof – in Bayern ganz oben! Diesen Slogan verbinden die Hofer gern mit ihrer Stadt, die am nördlichsten Ende Bayerns liegt – und auch irgendwie mittendrin, zwischen Frankenwald, Fichtelgebirge, Thüringer Wald und Erzgebirge. Die kreisfreie Stadt ist über die Autobahnen A 9, A 93 und A 72 exzellent erreichbar.

DAS BIER ZUR WURST

Die Ursprünge des „Meinel-Bräu“ reichen bis 1731. Die Familienbrauerei wird bereits in der 12. Generation von Gisela Meinel-Hansen und Hans-Joachim Hansen geführt. Und die nächste Generation steht schon bereit: Moni Meinel-Hansen und Schwester Gisi sind beide bereits im Familienbetrieb aktiv.

MÄNNER MIT TRADITION (Bild oben rechts)

Acht „Wärschtlamänner“ bieten heute in Hof im Straßenverkauf, aber auch auf Messen und Veranstaltungen ihre leckeren Würste im Brötchen an. Die Würste werden in den typischen Messingbehältern mit glühenden Holzkohlen über Dampf erhitzt und mit Senf serviert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts locken die „Wärschtlamänner“ bereits Hungrige mit ihren blinkenden Kesseln. Damals waren sie noch in der ganzen Stadt Hof unterwegs, heute haben sie feste Standorte.