Genussorte im Regierungsbezirk Unterfranken
BÜRGSTADT
Geschützter Roter
Dieser Genussort in Churfranken fügt dem fränkischen Lebensgefühl noch eine eigene unverwechselbare Note hinzu – seine Winzer haben ein besonderes Händchen für hervorragende Rotweine im Weißweinland
Wer an Frankenwein denkt, stellt sich in der Regel einen trockenen Weißwein vor. Nicht so in Bürgstadt, das in erster Linie für seine Roten steht: Es ist der Spätburgunder-Weinort Bayerns. Geschützt durch die bewaldeten Hänge von Odenwald und Spessart, herrschen in dem Tal am Main ideale klimatische Bedingungen für das anspruchsvolle Gewächs.
Weinbau hat in Bürgstadt (wie auch im benachbarten Genussort Miltenberg) eine lange Tradition, die Anfänge reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. Auch die Geschichte der Häcker- oder Heckenwirtschaften ist alt. Früher räumten Winzerfamilien Scheunen oder Wohnzimmer aus, um Gäste für einen begrenzten Zeitraum mit Hausmannskost und Weinen zu bewirten.
Bürgstadter Winzer und Weine wurden und werden mit Preisen und Auszeichnungen geehrt – so wie Sebastian Fürst als „Winzer des Jahres 2018“. Um die Benennung ihrer Lagen zu schützen, zogen die Winzer an einem Strang. Deshalb ist der „Bürgstadter Berg“ heute eine sogenannte „geschützte Ursprungsbezeichnung“ – wie die Nürnberger Rostbratwurst oder der Allgäuer Bergkäse.
Bürgstadt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg liegt zentral im Mainviereck, zwischen Aschaffenburg und Würzburg, in der Region Churfranken im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Der Genussort an der Grenze zu Baden-Württemberg ist im Nah- und Fernverkehr gut zu erreichen.
Typisch für den Rotweinort Bürgstadt ist ein Spätburgunder. Er schmeckt vollmundig und samtig – so wie dieser Wein vom vielfach ausgezeichneten „Weingut Rudolf Fürst“, dessen Aromen an rote Früchte und einen Hauch von Mandeln erinnern. Sebastian Fürst führt sein Weingut in den Weinbergen des Centgrafenbergs gemeinsam mit Vater Paul.
Wenn es um die Qualität der Weine und den Erhalt der Weinberge geht, sind Bürgstadts Winzer ein Team. Im Bild v. l. n. r.: Lukas Neuberger, Gerhard Stich, Alexander Elbert, Felix Sturm, Max Helmstetter, Hans Hermann Knapp (mit Hut), Matthias Dassing, Sebastian Fürst, Alexander Farrenkopf, Christoph Walter und Peter Hench. „Weil wir Winzer hier zusammenhalten, erreichen wir viel – etwa beim umweltfreundlichen Kampf gegen Weinschädlinge“, stellt Winzer Sebastian Fürst fest. Die Hang- und Steillagen der Region profitieren vom milden Klima des Talkessels. Teilweise ist der Buntsandsteinboden sehr steinig – ein Plus für den Rotweinanbau.