Genussorte im Regierungsbezirk Schwaben

BAD HINDELANG

Intaktes Naturparadies

In den Allgäuer Hochalpen um den Kurort Bad Hindelang ist die Natur in Ordnung. Die Wiesen droben und im Tal zählen zu den artenreichsten Deutschlands, die hochalpine Almwirtschaft wurde 2016 von der UNESCO sogar als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt.

KULTURERBE

In Bad Hindelang ist der Viehscheid, wie der Almabtrieb im Allgäu genannt wird, ein besonderer Festtag. In jedem Frühsommer wird das Jungvieh zur Sommerfrische auf die Berge geschickt, wo kraftvolles Futter und frische Luft warten. Auf den Senn-Alpen wird die Milch der Kühe direkt zu Butter und Käse verarbeitet. Nach rund hundert Tagen in der Höhe bringen die Hirten das Vieh im September wieder in das Tal zurück, wo es „geschieden“ und den Eigentümern zurückgegeben wird. „D’r Schaid“, wie der traditionelle Viehscheid bei den Einheimischen heißt, ist in Bad Hindelang seit 1794 belegt und gilt als einer der spektakulärsten im Alpenraum überhaupt.

Weltweit bekannt ist Bad Hindelang für den Allgäuer Emmentaler und seine Bergkäse, die in sechs Sennereien nach handwerklichen Verfahren hergestellt werden. Beide sind für die lokale Gastronomie unverzichtbar: Allgäuer Kässpatzen ist nur eines der unverwechselbaren regionaltypischen Gerichte, die Restaurants wie die „Obere Mühle“, „Hotel Prinz-Luitpold-Bad“ oder die „Moorhütte“ servieren.

Lage

Der Genussort im Landkreis Oberallgäu mit rund 5.000 Einwohnern liegt zwischen Bodensee und Lech, im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Bad Hindelang ist an den Europäischen Fernwanderweg E 4 und an den Jakobsweg angebunden. Der Jochpass verbindet die sechs Ortsteile, die sich von 850 bis auf 1.150 Höhenmetern erstrecken.

DER TÜFTLER (Bild oben links)

Karl Koller wurde 2013 zum „besten Wildwurstmetzger Deutschlands“ ausgezeichnet. Die Spezialität seiner „Metzgerei Koller“ sind luftgetrocknete Wildschinken aus Keulen von Hirsch, Reh, Gams und Wildschwein. Nachdem sie auf 850 Metern Höhe rund ein halbes Jahr reiften, werden sie noch eine Nacht über Buchenholz bei 16 bis 18 Grad leicht geräuchert: Dazu Karl Koller: „Wir mussten jahrelang Lehrgeld bezahlen, bis unsere Wildschinken die heutige Qualität erreicht hatten.“

 

ALPEN-TRILOGIE (Bild oben rechts)

Bad Hindelang hat kulinarisch eine große Bandbreite an Spezialitäten zu bieten, etwa die Alpen-Trilogie aus dem „Gasthaus Obere Mühle“: Dazu zählen köstlich schmeckende Käsknödel, Kässpatzen und eine leckere Maultasche. Für Vegetarier wird die Trilogie auch in einer fleischlosen Variante serviert.