Genussorte im Regierungsbezirk Oberpfalz

NATURPARK HIRSCHWALD

Wald im Wandel

Der Hirschwald ist ein großes geschlossenes Waldgebiet in der Oberpfalz und war früher ein beliebtes Jagdrevier der pfälzischen Kurfürsten. Unter veränderten Vorzeichen hat die Jagd auch heute noch Tradition, ebenso die bodenständige Wildküche

ARTENVIELFALT

Nur die pfälzischen Kurfürsten aus der nahen Residenzstadt Amberg durften früher im Hirschwald das Wild erlegen, den Untertanen drohten Strafen wegen Wilderei. Heute stört keine Treibjagd die Ruhe bei einer ausgiebigen Wanderung. Wer nach einer Tour hungrig ist, kann sich in einem der gemütlichen Gasthöfe der Umgebung stärken. Der Landgasthof „Zum Bärenwirt“ in Rieden bietet herzhafte Wildspezialitäten (und raffinierte Nachspeisen). Neben den Klassikern wie Braten und Ragout stehen modern interpretierte Gerichte auf der Karte, zum Beispiel Rehschnitzel im Kürbiskernmantel gebacken oder Hirschbraten mit gepfefferten Kirschen.

Die Bayerischen Staatsforste vermarkten das Wildbret direkt, zum Beispiel im südlich des Hirschwaldes gelegenen Burglengenfeld. Das Fleisch ist küchenfertig zerlegt, entbeint und vakuumverpackt. Angeboten werden Reh, Schwarz- und Rotwild – reine Naturprodukte, die nie mit Antibiotika oder ungesunden Futtermitteln in Berührung gekommen sind. Ein ganz besonderer Genuss: Mehr Bio geht nicht.

Lage

Der Hirschwald und sein Einzugsgebiet liegen im Landkreis Amberg-Sulzbach. Der größte Teil der 5.000 Hektar ist Staatsbesitz und seit 2006 bayerischer Naturpark. Begrenzt wird der Genussort in der Oberpfalz östlich von der Vils, südlich von der Lauterach, westlich vom Hausener Tal und nördlich von der Stadtgrenze zu Amberg.

WALDKENNER (Bild oben links)

Von Christian Rudolf kann man alles lernen: Was wo miteinander wächst, welche Pflanze gegen Kopfschmerzen hilft, wie man Feuer bei Nässe macht und wie man ein Messer schleift. Er bietet aufregende Seminare an. Der Jäger, Förster und ehemalige Revierleiter weiß genau, welche Tierarten im Hirschwald vertreten sind – Reh- und Rotwild, Wildschweine, Hasen, Fasane und sogar Rebhühner: „Das Rebhuhn ist ein Indikator für Artenvielfalt“, erklärt er. Wenn der Lebensraum dem vom Aussterben bedrohten Hühnervogel passt, geht es anderen Arten ebenfalls gut.

REHRÜCKEN (Bild oben rechts)

Die regionale Gastronomie des Naturparks Hirschwald bietet neben Standards wie Braten und Ragout auch neue Interpretationen an. Der „Erlhof“ in Erlheim zum Beispiel dieses verführerische Gericht: Rehrücken mit frischen Kräutern auf Rosenkohl-Schwarzwurzelgemüse in Trüffelschaum und dunkler Wacholdersauce mit Fingernudeln.